ewz Kundenzentrum, Zürich Beatenplatz, 2002 bis 2005

"das begehbare Gemälde"

Gestaltungsmandat mit Konzept und Ausführung

Umfassende Raumgestaltung, von Idee und Konzept zur Planung und Ausführung von Möbeln, Kunst, Oberflächen, Farben und Verputzen und Lichtkörpern.

Bauherrschaft: ewz, Elektrizitätswerk der Stadt Zürich

 

Konzeptidee: Technisches menschlich und kulturell zu vermitteln.

Die Räume haben mit dem natürlichen Material, aus dem sie sind eine klare Botschaft und schliesslich sollen sie auch für das Personal ohne Schadstoffe sein.

 

Am Anfang war das Licht.

Das zentrale Objekt, die beiden Leuchtkörper sollten das höchste Gut, das wir aus der Elektrizität haben, das Licht, ehren. Deshalb waren sie aus einem der qualitativ besten Leuchtmittel, die auch therapeutisch eingesetzt werden,  einem echten True Light mit Quarzglas. Zudem hatten die beiden Licht-Körper die Funktion dem Eintretenden noch einen Teil des Raumes vorzuenthalten, den er dann mit dem Eintreten nach und nach  entdecken könne. Mit dem Effekt, dass der Besucher nicht den optischen Sofortzugriff auf alle Mitarbeiter hat, er wird sich also eher wie ein Entdecker in den Raum begeben und weniger auf die Berater zustürmen.

Der Versuch das „Echte True Light“ (oben beschrieben) mit Gleichstrom anzusteuern scheiterten, der Zulieferer stellte die Produktion ein. Dafür wurde das Licht in der ganzen Etage auf echt True Light umgestellt.

Die Tests  mit gleichstromgerichtetem Strom haben eine erstaunliche Qualität des Lichtes hervorgebracht, die man mit Ruhe und Tageslichtqualität wohl am Ehesten beschreibt.

Dies dadurch, dass das impulsgesteuerte kaum wahrnehmbare Flimmern so vollständig wegfiel und der Gleichstrom keinerlei elektromagnetische  Felder aufbaut.

Bemühungen  grosser Hersteller für die Produktion dieser Lichtqualität zu gewinnen blieben erfolglos. (Die beiden Leucht-Körper wurden 2011 durch kleine mit LED Licht versehenen Lampen ersetzt).

 

Bienenwachs auf Erde

Den Raumbrennpunkt,  ein über 4 m hohes Wandelement aus Lehm mit einem eingelegten Feld aus Bienenwachs, sieht man also erst, wenn man in den Raum eingetreten ist. Das Element stellt das übergeordnete Raumelement dar, die Bühne sozusagen, wobei das warmweiche Wachs auf der empfangenden Erde eine eigene Symbolkraft zeigt.

 

Zwischen dem Körper an der Rückwand befindet sich ein caldereskes Element vor einem doppelt gekrümmten Einbau mit Prospekten von ewz.

 

Filz und Holz

ebenfalls organisch ist die Form des Arbeitstisches mit einem fliessenden S-Verlauf als Fuss, welcher mit Industriefilz (Schall und Wärme) und Messing verkleidet ist.

 

Die Materialsprache Filz und Holz wird weiter am Verkaufs- und Ausstellungsgestell wie an den eigens entworfenen Bürotrennwänden im Südtrakt Verwendung finden.

 

Sanfte natürliche Farben, Filz, Bienenwachs, organische Formsprache stehen in scharfem Kontrast zum ausgeglätteten und seidenglänzenden Kalkstucco, der etwas an Travertin erinnert, sowie zu den Sandsteinplatten am Boden.

 

Der Einbau links des Eingangs im Südtrakt ist neueren Datums und steht an der Stelle, wo zuvor der Empfang war.

Vis-a-vis befindet sich die Kassenstelle des ewz. Der Raumbereich hinter den Filztrennwänden wurde nicht verändert.

 

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